Wie sind Konflikte um die Themen Klimawandel und Covid-19 in den politischen Raum eingebettet? Verstärken sie die Polarisierung entlang der kulturellen Konfliktdimension oder liegen sie quer zu den herkömmlichen Konfliktdimensionen? Im Buchkapitel werden die beiden Themen als Risikokonflikte konzeptualisiert und im Kontext der langfristigen Restrukturierung des Parteienwettbewerbs analysiert. Die politische Angebots- und Nachfrageseite wird anhand des Politbarometers, der Nachwahlbefragungen der GLES und Daten zu Wahlkämpfen von 1976 und von 1994 bis 2021 untersucht. Die Ergebnisse bestätigen die Bedeutung des Klimawandels und der Covid-19-Pandemie für die Bundestagswahl 2021. Die langfristige Restrukturierung des politischen Raums in Deutschland folgt Trends in anderen westeuropäischen Ländern. Zudem sind Klimawandel und Covid-19 als Risikokonflikte zumindest bis 2021 im zweidimensionalen Raum verankert und verstärken die Polarisierung entlang der kulturellen Dimension.